Performance und Installation von Mütterkünste
Datum: Tag 1, Mo 25.4.2022
Uhrzeit: 18:00 - 18:30 Uhr
Ort: Theater Rampe, Atelier
weitere Termine:
Choreografie und Tanz: Laura Albrecht
Film: Hanna Green
Sopran: Lydia Eller
Physical Theatre: Miriam Lemdjadi
Choreografie und Tanz: Rica Lata Matthes
Geschichtswissenschaft: Angela Siebold
In Kooperation mit TANZPAKT Stuttgart im Rahmen von TANZPAKT Stadt-Land-Bund aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie dem Sonderprogramm »NEUSTART KULTUR« (BKM) und der Landeshauptstadt Stuttgart.
In der UnsichtBar werden Bedürfnisse gestillt. Parallelwelten erkundet. Welten werden zusammenbrechen, neue werden entstehen. In der UnsichtBar residieren sechs Künstlerinnen, die Mütter sind, oder sechs Mütter, die Kunst schaffen – je nach Perspektive. Aus diesen Parallelwelten eine zu machen oder sie zumindest miteinander zu verbinden, sichtbar zu machen, das soll in der UnsichtBar gelingen. Oder doch viel mehr? Die Residenz neu erfinden, Strategien entwickeln und Utopien umsetzen? Ihre Kinder als Teil des Prozesses sehen oder doch lieber gut betreut? Ob sie die Performance wirklich vollenden oder doch etwas dazwischen kommt?
Während der Performance gibt es ein Angebot für Kinder im Foyer.
Installation: Mo 25.4. – Do 28.4., 17:00 – 20:30,
Fr 29.4. + Sa 30.4., 10:00 – 19:00 | Atelier Theater Rampe
Während des Festivals verwandelt sich die UnsichtBar täglich in eine TanzBar/HörBar/DenkBar/MachBar, die zum Austausch einlädt und jeden Tag eine andere künstlerische Aktion ausschenkt.
Statement von Residenz-Kurator Nikola Duric:
„Die Erfinderinnen der UnsichtBar drehen die beiden Orte Heim und Arbeit einfach um. Ich freue mich auf das Gewusel auf dem Tanzboden und die Choreografien mit dem Baby-Björn und beglückwünsche die Rampe zu diesem wichtigen Projekt, das wegweisend sein kann für die Zukunft künstlerischer Arbeit mit Familie. Ein Projekt mit politischer und gesellschaftlicher Strahlkraft.“
Statement von Residenz-Kuratorin Yolanda Gutiérrez:
„Das Projekt macht den Alltag von Mütter_Künstlerinnen gut sichtbar. Es skizziert und wirft Fragen auf, wie sie Strategien entwickeln können, um beidem gerecht zu werden. Die Festival-Residenz ermöglicht es den Müttern, eine Kollaboration einzugehen, den Blick zu öffnen und sich künstlerisch weiterzuentwickeln. Dabei beziehen sie den Raum sehr gut in ihre Überlegungen mit ein. Die Beteiligung des Publikums ermöglicht es, den privaten Raum zu durchleuchten. Die Gruppe stellt sich die Frage: Mutterschaft und Kunst zu vereinen, als Künstlerin sichtbar zu bleiben, trotz neuer Lebensbedingungen – geht das?“
Statement von Residenz-Kuratorin Eva-Maria Steinel:
„Was es bedeutet, Mutter und freie Künstlerin oder Wissenschaftlerin sein, kann meines Erachtens gar nicht oft genug diskutiert werden. Auch die freie Szene ist nicht frei von Vorbehalten und in vielen Fällen weit davon entfernt, gute Bedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu bieten. Insofern kann die Arbeit der Gruppe eine wichtige Impulswirkung für ein Festival der freien darstellenden Künste haben. Sie nimmt den Aufruf zu neuen Verwandtschaften und Verbindungen ernst und sucht den Schulterschluss zwischen Tanz- und Theaterbetrieb, Wissenschaft und Film. Dabei finde ich es besonders spannend, dass in der Auseinandersetzung mit dem Thema nicht nur ein kreativ bespielter, sondern auch ein sozialer Raum entstehen soll. Ich bin sehr gespannt auf das Ergebnis.“
Das Team:
Laura Albrecht arbeitet als freie darstellende (Bewegungs-)Künstlerin und -Pädagogin im Bereich Tanz und Theater. Derzeit gründet sie ein professionelles Physical Theatre Ensemble in Karlsruhe. Neben anderen performativen, Film-, Tanz und Theaterprojekten und ihrer Mutterschaft beschäftigt sich sowohl künstlerisch als auch privat besonders gerne mit feministischen Themen. www.lauraalbrecht.com
Hanna Greens Passion gilt der Schönheit von Klängen und Bildern. Besonders in den Bereichen Fotografie, Sounddesign und Videografie ist sie zuhause. Gern macht sie aber auch Ausflüge in angrenzende Bereiche der Filmproduktion, wie Story Developement und Drehbuchschreiben.Derzeit arbeitet sie als künstlerische Mitarbeiterin Fachrichtung Video und Visualisierung am Theater Heidelberg. www.hanna-green.de
Lydia Eller (Sopran, Karlsruhe) Die österreichische Sopranistin begann ihre Ausbildung an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz bei Cornelia Prestel und schloss sie nach ihrem Bachelor Oper und Bachelor Gesangspädagogik mit einem Master Oper bei Stephan Kohlenberg an der HfM Karlsruhe ab. Es folgten zwei Jahre als Mitglied im Opernstudio des Badischen Staatstheaters Karlsruhe. Lydia Eller ist als Konzert- und Liedsängerin aktiv und als Gesangspädagogin und Kinderchorleiterin tätig. Sie ist Mutter von zwei Kindern. lydiaeller.de
Miriam Lemdjadi arbeitet als selbstständige Performerin, Regisseurin und Theaterpädagogin. Dabei bewegt sie sich interdisziplinär zwischen Physical theatre, Performativem Theater und Objekttheater. Seit 2018 lebt und arbeitet sie Rhein-Neckar-Raum, u. a. mit der Companie M/ Tanz- und Objekttheater für junges Publikum, mit der Autorin und Regisseurin Meriam Bousselmi und den Freunden Arabischer Kunst und Kultur, der Saadia&Siglinde Companie und dem Kollektiv Mütterkünste. www.miriamlemdjadi.de
Rica Lata Matthes (Choreografie und Tanz, Freiburg) ist seit 2009 freischaffende Tänzerin, Dozentin und Choreografin mit Fokus auf Neuem Tanz. Sie wurde u.a. mit dem Innovationspreis des Fond Soziokultur, den Bundespreisen Kulturelle Bildung und „Rauskommen“ ausgezeichnet. Matthes komponiert generations- und spartenübergreifende, inklusive, internationale Performanceprojekte. Intuition, Authentizität und Natürlichkeit charakterisieren ihre Tätigkeit als Dozentin wie auch den Tanz als Kunstform. Die Metamorphose von Laienhaftem, Alltag, Spielregeln, Sprache und Konditionierung sind für sie Inspiration und Motor. Sie ist Mutter von zwei Kindern. com-dance.de
Angela Siebold (Geschichtswissenschaft, Heidelberg) Dr. phil., geb. 1981, ist Zeithistorikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Seminar der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Darüber hinaus engagiert sie sich im Bereich der Public History und der historischen Bildungsarbeit. Ihre thematischen Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind die Beziehungen zwischen West- und Osteuropa, die europäische Migrationsgeschichte im 20. Jahrhundert sowie die Geschichte der europäischen Integration. Sie ist Mutter von drei Kindern.